Kinder mit Behinderungen und chronischen Krankheiten leiden. Wie stark und wie oft ist nicht immer sicht- oder spürbar. Viele können ihre Bedürfnisse und Schmerzen gegenüber Pflegenden wenig äussern. Das macht betroffen. Mit unserer Arbeit wollen wir Leid mindern und die Lebensqualität der pflegebedürftigen Kinder verbessern.
Gut, gibt es die Musiktherapie. Der gezielte Einsatz von Musik bewirkt eine vertiefte Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit der eigenen Bedürfnisse und Gefühle – auch bei Kindern mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit. Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten machen die Erfahrung, dass sich insbesondere bei Epilepsie oder Wachkoma spürbar Entspannung und ein verbessertes Wohlbefinden bei den Kindern einstellen. Die Atmung kann vertieft und damit gestärkt werden.
Je nach Diagnose kann Musiktherapie auch die Entwicklung des Kindes mit Beeinträchtigung positiv unterstützen und die Prognose seiner Krankheit verbessern.
Leider wird diese erfolgreiche Therapieform bis heute nur im stationären Bereich angeboten. Kinder, die zu Hause gepflegt werden, können davon nicht profitieren. Zudem werden die Kosten für die ambulante Musiktherapie von der IV und den Krankenkassen nicht übernommen.
Deshalb haben wir im 2017 ein Pilotprojekt für eine ambulante Musiktherapie gestartet, zu Hause bei von uns gepflegten Kindern. Mit Erfolg. Das Interesse war gross und die ersten Erfahrungen äusserst positiv. Seit 2019 ist die Musiktherapie ein festes Entlastungsangebot der Kifa. Die Eltern und die Pflegefachpersonen bestätigen uns immer wieder, dass das gemeinsame Musizieren die Konzentration, die Aufmerksamkeit und die Koordination der beteiligten Kinder fördert. Die Vibration der Instrumente regt die Körperwahrnehmung spürbar an. Die verschiedenen Klänge der Instrumente vertiefen das Lauschen. Alles Aspekte, die die Lebensqualität der Kinder erhöhen.
Für die Durchführung der Musiktherapie engagiert die Kifa ausgebildete Musiktherapeutinnen und -therapeuten, die über eine Erstausbildung im Bereich Pflege / Soziales und/oder Erfahrung im Umgang mit Menschen mit einer Beeinträchtigung haben.
Die Therapie-Kosten übernimmt die Kifa. Sie hat dafür einen entsprechenden Fonds eingerichtet.