Kinder entwickeln sich manchmal anders als erwartet. Sie verhalten sich auffällig beim Spielen mit anderen Kindern. Sie bekunden Mühe beim Lernen oder Sprechen. Oder sie haben eine körperliche oder geistige Behinderung, die ihr Alltagsleben erschwert.
Diese Verschiedenheit soll nicht dazu führen, dass diese Kinder nicht gleichberechtigt Zugang zu Angeboten finden, die Kinder ohne Beeinträchtigung ganz selbstverständlich nutzen können. Abhängig von der Art und Schwere einer Beeinträchtigung brauchen sie jedoch intensivere Betreuung. Bis heute finden sich beispielsweise nur wenige familienergänzende Betreuungsmöglichkeiten für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
Hier setzt KITAplus an. Ein Programm, welches Rahmenbedingungen schafft, damit auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen reguläre Kindertagesstätten besuchen können.
KITAplus ist eine Initiative der Kifa und wurde 2012 im Rahmen eines Pilotprojekts als gemeinsames Projekt mit kibesuisse Verband Kinderbetreuung Schweiz in Luzern gestartet. Im 2015 wurde das Projekt mit dem Anerkennungspreis der Albert-Köchlin-Stiftung ausgezeichnet.
KITAplus wird in den ganz normalen Kindertagesstätten umgesetzt und dabei so weit wie möglich in den normalen Kita-Alltag integriert. Ein eigentliches Förderprogramm besteht nicht. Kinder, Eltern und Kitas werden jedoch von speziell geschulten Heilpädagogischen FrüherzieherInnen begleitet. Dies ermöglicht allen Kindern von Anfang an gemeinsam zu lernen und zu spielen. Es fördert die frühzeitige Integration und schafft damit eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche integrative Förderung im Kindergarten und in der Schule. Die wohnortnahen Betreuungsangebote entlasten zudem die Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.
Durch die standortunabhängige Projektanlage verfügt KITAplus Luzern über Modellcharakter und ist auf andere Kantone, Städte und Gemeinden übertragbar. Aktuell wird das Programm auch in den Kantonen Obwalden, Nidwalden, Uri, St. Gallen, Basel-Landschaft, Solothurn sowie den Städten Bern und Winterthur umgesetzt. Weitere Regionen prüfen die Übernahme dieses inklusiven Ansatzes.