Vom Gefängnis zur Kinderspitex der Stiftung Kifa Schweiz
Astrid Estermann übergab das Wort Jürg Schläfli, Vize-Präsident des Stiftungsrats, um die neue Geschäftsführerin Monika Kummer vorzustellen.
Jürg Schläfli stellte seine Nachfolgerin wie folgt vor: «In Monika Kummer haben wir eine sehr füh-rungserfahrene und vielseitige Person gefunden. Sie hat eine Ausbildung zur dipl. Pflegefachfrau HF absolviert und war zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit in der Akutpflege, als Stations- resp. Pflegedienstleitung und in der ambulanten Suchthilfe tätig. In den letzten 9 Jahren war Monika Kummer Direktorin des Regionalgefängnis Bern. Ihr Nachdiplomstudium NPO-Management in Sozialen Organisationen und die Weiterbildung in Gesundheitsökonomie runden ihr Fachwissen ab und ergänzen Ihre beruflichen Erfahrungen optimal.» Die Teilnehmenden hiessen Monika Kummer mit einem kräftigen Applaus herzlich willkommen.
Monika Kummer übernimmt die Geschäftsführung von Jürg Schläfli. Jürg Schläfli, der die Kifa vom 1. März bis 31. August ad interim leitete bleibt der Kifa erfreulicherweise in der Funktion als Vize-Präsident des Stiftungsrats erhalten.
Mitgliedschaft Verband Spitex Schweiz und erfolgreiche Zewo-Re-Zertifizierung
Monika Kummer führte im Bericht der Geschäftsführung als Höhepunkte die Aufnahme der Stiftung Kifa Schweiz als Mitglied beim Verband Spitex Schweiz im Herbst 2022 sowie die erfolgreiche Zewo-Re-Zertifizierung auf. Ebenfalls ein grosser Meilenstein wurde mit der Einführung des neuen PPC-Konzepts (Pädiatrische Palliative Care) per 1. September 2023 erreicht. Weiter erläutert Kummer in ihrem Bericht zum Bereich Pflege den Verlauf der Vorarbeiten für die SCEC-Zertifizierung. Zur Vervollständigung des Berichts aus dem Bereich Pflege stellte Nadja Schnyder dal Molin, Fachverantwortliche (FV) PPC Kifa gesamt, den Fachbereich PPC vor. Nadja Schnyder dal Molin hat die Funktion der FV PPC Kifa gesamt im Herbst 2022 übernommen und das schweizweit erstmals durchgeführte CAS PPC am Universitäts-Kinderspital in Zürich erfolgreich abgeschlossen.
So viele Anfragen und Anträge wie noch nie – die Kifa-Entlastungsangebote sind begehrt
Im Rahmen des Berichts aus dem Bereich Entlastung und Mittelbeschaffung stellt Theresia Marbach, Leitung Entlastung und Mittelbeschaffung fest: «Gekürzte oder gestrichene Kostengutsprachen von Versicherern wie der Krankenkasse oder der IV kommen immer öfter vor, ebenso werden zahlreiche von den Familien dringend benötigte Hilfsmittel für den Alltag nur teilweise oder gar nicht finanziert. Zudem sind betroffene Familien nebst dem Pflegebedarf ihres Kindes auch administrativ sehr gefordert.» So erstaunt es nicht, dass die Anzahl Anfragen für die Finanzierung von Pflegestunden oder Hilfsmitteln steigt. Bereits im Zeitraum vom 1.1. bis 31.8.2023 sind bei der Kifa 42 Gesuche um Unterstützung eingegangen. Ebenso sind doppelt so viele Anmeldungen für die Teilnahme an der bewährten Ferienwoche eingegangen, wie Plätze zur Verfügung stehen. Erstmals in der Geschichte der Kifa musste mehr als 10 Familien eine Absage erteilt werden. Um die Familien bestmöglich zu unterstützen und der hohen Nachfrage nach Entlastungsangeboten entgegen zu kommen, entwickelt die Kifa zusammen mit der Stiftung allani Kinderhospiz Bern ein neues Angebot.
Neues Entlastungsprojekt im 2024: Das Kifa-Ferienbett in Zusammenarbeit mit allani
Angesichts des Bedarfs an Entlastung und Unterstützung für Familien mit schwer pflegebedürfti-gen Kindern und Jugendlichen lanciert die Kifa gemeinsam mit der Stiftung allani Kinderhospiz Bern (allani) im 2024 das Kifa-Ferienbett. Das Prinzip folgt dem bewährten Modell der Kifa-Ferienwoche. Die Spezialität dieses zusätzlichen, siebten Entlastungsangebots ist, dass die Familie resp. die Eltern den Zeitpunkt und die Dauer des Kifa-Ferienbettes, im Gegensatz zur terminlich vorgegebenen Ferienwoche, flexibel wählen können. Erste Gespräche mit den Verantwortlichen von allani haben bereits stattgefunden. Aus Sicht der Stiftung allani Kinderhospiz Bern wie auch aus Sicht der Stiftung Kifa Schweiz ergibt sich für beide Parteien eine Win-win-Situation. Mit diesem zusätzlichen neuen Angebot wollen die Kifa und allani weiteren Familien Entlastung und Erholung vom belastenden Pflegealltag mit ihrem Kind mit schwerer Krankheit oder Behinderung bieten.
Zwei Zofinger Stiftungsräte treten zurück
Zum Abschluss der Kifa-Jahresversammlung 2023 würdigte die Präsidentin Astrid Estermann die beiden langjährigen Zofinger Stiftungsräte Reto Lutz und Andreas Baumgartner. Reto Lutz wie auch Andreas Baumgartner haben sich über zwölf resp. zehn Jahre mit grossem Engagement und viel Herzblut für die Stiftung Kifa Schweiz eingesetzt. Die Präsidentin Astrid Estermann überreichte beiden Stiftungsräten ein kulinarisches Geschenk und verabschiedete sie.
Im Anschluss an die Jahresversammlung folgte am Nachmittag ein hochspannendes Fachreferat von PD Dr. med. Jürg Streuli, PhD zum Thema «Shared decision making: Partizipative Entschei-dungsfindung bei komplexen ethischen Situationen mit Kindern und Familien». Dr. med. Jürg Streuli ist Gründer des Netzwerk Pallivia und Leiter Pädiatrisches Advanced Care Team und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin am Ostschweizer Kinderspital.
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